Rot und die Chemotherapie: Ein Geschmackswandel im Überlebenskampf

ICH SEHE ROT. Je nachdem welche Substanzen innerhalb der Chemotherapie verabreicht werden, kann das enorme Auswirkungen auf das Essverhalten haben. Der Geschmackssinn kann sich verändern, Gemochtes plötzlich fremd oder ungenießbar erscheinen. Phasen mit Heißhunger geben Phasen der Übelkeit die Klinke in die Hand. Gewichtsschwankungen erhalten häufig Einzug. Restaurantbesuche werden schwer umsetzbar, der Genussaspekt scheint verflogen. WIE DIE FARBE ROT MEIN LEBEN VERÄNDERTE: Mein erster Chemoabschnitt bestand aus je 4 Gaben rotem Epirubicin gefolgt von klaren ‚Shots‘ Cyclophosphamid. EC- Das ist das harte Zeug. Das, das bei mir richtig knallte. Mein Geschmacksempfinden auf den Kopf stellte. Zu massiver tagelanger Übelkeit führte. Noch vor der ersten Gabe trank ich genüsslich meinen Kaffee, den ich mir zuvor extra im Imbiss gekauft hatte. Die Frau, die mir während der Chemo gegenüber saß, schielte auf meinen Becher und grinste mich an. Anscheinend wohlwissend. Ihren Blick konnte ich zu diesem Zeitpunkt noch nicht deuten. Die erste Chemo verpasste mir einen ordentlichen Einlauf. Kaffee war danach für mich ungenießbar. Damit hätte ich nie gerechnet. Hallo, neue Realität. Weitaus gravierender zeichnete sich ab, dass alles was der roten Farbe meiner Chemo glich, ebenfalls komplett vom Tisch war. Sofortige massive Übelkeit und Abneigung hervorrief. Roter Fruchtsaft auf dem Tisch? Undenkbar. Tomaten und Paprika? Bloß nicht. Ich ging mit Scheuklappen durch den Supermarkt. Verbannte rote Kleidung aus meinem Schrank. Die Übelkeit war allgegenwärtig. Diese Zeit war eine ordentliche Durststrecke. Nachdem der erste Chemoabschnitt geschafft war, normalisierte sich auch wieder mein Essverhalten. Rot ist bis heute zwar nicht meine Lieblingsfarbe, aber nicht mehr negativ behaftet. Dir geht es ähnlich? Lass dich nicht entmutigen! Finde heraus, was dir gut tut. HAST AUCH DU ROT GESEHEN ODER ÜBELKEIT (GEHABT)? Erzähl mir davon!

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