Grenzen überwinden: Der Weg zur körperlichen Stärke nach der Therapie

„Halt dich an mir fest, wenn dein Leben dich zerreißt. Halt dich an mir fest, wenn du nicht mehr weiter weißt.“

Was Revolverheld vor Jahren sang, bekam für mich im Rahmen meiner Chemotherapie nochmal eine ganz neue Bedeutung.

Das eigene Leben während und nach der Therapie in den Griff zu bekommen ist leichter gesagt als getan.
Alles ist im Umbruch.
Abgesehen von der mentalen Stärke die es braucht,
um am Ball zu bleiben, wird dem eigenen Körper auch auf physischer Ebene einiges abverlangt.

Irgendwann war der Moment da:
Es knirschte im Gebälk.
Meine Knochen und Gelenke machten
spürbar nicht mehr mit.
Streikten. Aus die Maus!
Das tat nicht nur weh,
sondern schränkte mich auch in
Alltagshandlungen enorm ein.
Ich war nicht mehr belastbar,
der Körper arbeitete auf Hochtouren und
dennoch pfiff ich gefühlt aus dem letzten Loch.
Meine Balance war gleich Null.
Ich lief wie auf Eiern und hoffte,
dass keines davon knackte.

Versuchte Halt zu finden.
Mich aufzurichten.
Aktiv zu bleiben und bewusst gegen den Schmerz
in den Gelenken anzugehen.
Merkte jedoch, dass ich an meine Grenzen kam.
Suchte ärztlichen Rat, warf Medikamente ein,
begann mit Physiotherapie, machte und tat.
Und kam dennoch nicht vom Fleck,
verharrte und strauchelte.

Was mir half und hilft ist die Zeit.
Wie gerne würde ich diesen Prozess beschleunigen. Schneller zurück zur alten Kraft und Belastbarkeit finden.
Übe mich aber stattdessen in Geduld.
Versuche in mich hinein zu hören,
zu hohe Belastungen zu vermeiden.
Dabei jedoch unbedingt in Bewegung zu bleiben.
Ein gesundes Mittelmaß für mich zu finden.
Und eines Tages zurück zur alten Stärke.

Schritt für Schritt nähere ich mich diesem Ziel
und freue mich über jeden kleinen Fortschritt.

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