Es ist Nacht.
Ich habe heute viel erlebt und doch treibt es mich raus. Warm eingekuschelt öffne ich ein letztes Mal die Tür, bereit eine Runde zu drehen. Kälte schlägt mir entgegen. Lässt mich kurz frösteln und erfrischt doch zugleich.
Die Stadt ist still.
Schlummert bereits eingehüllt im Dunkeln.
Ein einzelnes Fahrrad fährt lautlos an mir vorbei und verschwindet sogleich in der Schwärze der Nacht.
Ich laufe los, wohin weiß ich gar nicht.
Habe zwar meine üblichen Runden, lasse mich aber heute einfach treiben. Biege um Häuserecken, laufe durch Gassen, am Neckar entlang.
Genieße die Stille.
Bleibe am Ufer stehen und schaue in den Himmel.
Sehe zahlreiche Glanzlichter. Klein und fein.
Ertappe mich dabei zu meinen den großen Wagen zu erkennen, vergrabe mein Kinn im Schal und muss schmunzeln. Wenn man schon tagsüber oft vor lauter Bäumen den Wald nicht sieht, dann doch zumindest nachts den großen Wagen. Ganz klar!
Ich stehe da.
Wärme meine Hände am Innenfutter der Jackentaschen und habe den Kopf tief in den Nacken gelegt.
Schaue nach oben.
Atme still vor mich hin, möchte den Blick eigentlich noch nicht vom Funkeln lösen, doch die Kälte treibt mich an, weiter zu gehen. Und das tue ich nun auch.
Tief durch die Nacht und doch umgeben von Licht.