New Normal –
zurück zur Normalität.
Doch wer gibt denn eigentlich vor, wann es Zeit dafür ist? Und was bedeutet es eigentlich ’normal‘ zu sein?
Mich persönlich hat die Erkrankungs- und behandlungszeit sicherlich verändert.
Nicht im Sinne von, ich brauchte diese Erfahrung, um mich selbst besser kennenzulernen oder zu finden, sondern, weil sie mir die Augen öffnete, wo mein zukünftiger Fokus liegen soll.
Gerade weil Zeit das wertvollste Gut ist und eben schmerzlicherweise so schnell limitiert werden kann.
Umso mehr frage ich mich:
Was oder wem möchte ich meine Zeit schenken? Welchen eigenen Interessen möchte ich nachgehen, welche ganz bewusst streichen?
Wofür möchte ich Kraft aufwenden und wann ist es sinnvoll kürzer zu treten, um sich die Energie einzuteilen?
Rückblickend wird mir mehr und mehr bewusst,
wie sehr mein Körper für mich gekämpft und all die behandlungsbedingten Veränderungen akzeptiert und sich daran adaptiert hat. Dass das so funktioniert hat ist nicht selbstverständlich und hinterließ Spuren, die nach und nach langsam beginnen zu verblassen.
Nun kommt Wind auf, wirbelt um mich herum,
schafft Platz für Neues. Für Normalität?
Ich selbst befinde mich gerade an dem Punkt herauszufinden, was für mich das neue Normal bedeuten könnte, wann und ob es sich wohl beständig anfühlt. Das Leben geht weiter und von außen entsteht ziemlich schnell die Erwartung, dass Dankbarkeit und eine baldige Rückkehr zur Funktionalität irgendwie schon Erlebtes überwiegen werden. Doch wie es sich anfühlt, nach Abschluss der Akutbehandlung ohne weiteren Fahrplan dazustehen, oder Nachsorgetermine tapfer in guter Hoffnung zu beschreiten, das wissen nur wir. Und ob diese Momente normal werden, oder bewusst davon ausgeklammert werden, werden wir herausfinden.
Und zwar ohne Druck, denn Normalität setzt einen Prozess der Gewohnheit voraus und der möchte zunächst entdeckt und persönlich definiert werden.
Abgesehen davon:
Was ist schon normal?