Krebsbehandlung im Rückblick: Zwischen unscharfen Momenten und klaren Perspektiven

Meine Krebsbehandlung durch eine Linse betrachtet.
Da gibt es Momente, die sind unscharf.
Verschwommen. Watte im Kopf.
Klarer Fall von Chemobrain à la ‚where is my mind‘?
Egal was ich versuchte und wie ich es anstellte,
ich bekam das Gewünschte zeitweise nicht in den Fokus gerückt. Schweifte ab, vergaß.
Wollte dies nicht zulassen.
Versuchte mich wieder zu orientieren. Zu Erinnern.
Suchte Klarheit. Brillanz. Farben.

Erneut betrachte ich meine Bildergalerie.
Inzwischen mit etwas zeitlichem Abstand.
Blättere durch all meine Aufnahmen und Erinnerungen,
die während meiner Krebsbehandlung entstanden.
Manche verschwommen, manche scharf.
Erhalte sofort Vorschläge zur Bildoptimierung.
Klicke darauf und gleich wieder auf rückgängig.
Manchmal würde ich gerne mein Leben so einfach optimieren.


Geschehenes rückgängig machen.
Die Chemotherapie war anstrengend. Keine Frage.
Das könnte kein Filter der Welt beschönigen.
Nicht mal, wenn er versuchen würde,
mir Wimpern ins Gesicht zu zaubern.
Es wäre nicht echt.

Einige Zeit ist vergangen.
Ich blicke erneut durch die Linse.
Betrachte all das was war.
Frage mich, was kommen wird.
Fokussiere.
Putze die Brille.
Sehe Details- Klarer. Schärfer.
Möchte wachsen- Schneller. Stärker.
Benötige Zeit. Gestehe sie mir zu.
Bin auf einem guten Weg.
Verfolge ihn unbedingt weiter.
Richte den Blick gerade aus.
Finde das nächste Motiv.
Blicke durch die Linse.
Löse aus.
Klick!

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