Ich bin für ein paar Tage weggefahren, nach Berlin.
Sitze im Friedrichstadt-Palast und lasse mich von einer gigantischen Show in eine andere Welt entführen.
ArtistInnen wirbeln um mich herum, ziehen mich in ihren Bann. Dazu diese Bühnenshow, die glitzernden Kostüme,
die zahlreichen Lichter, die durch den Saal tanzen,
funkeln und Momente zum Leuchten bringen. Bunt färben. Mich strahlen lassen und zum Staunen bringen. Dazu dieser Gesang, der alles abrundet und durch den Abend trägt.
In dem Stück geht es um Liebe, Passion das Leben endlich so zu leben wie man es sollte und die gleichzeitig allgegenwärtige Zeit. Die Raum lässt Schönes zu erleben aber auch Endlichkeit bedeutet.
Dann ist es Zeit, Zeit für die Pause.
Ich greife schon fast reflexartig zum Handy, um News zu checken. Zögere dann, möchte ich mich schon aus dieser Traumwelt entfernen und zurück in die Realität?
Sei’s drum, ich schaue halt eben mal kurz rein.
Sehe ‚kurz‘ die Nachrichten.
Über #einevonuns ,
die nun nicht mehr unter uns ist.
Möchte es nicht wahrhaben.
Bin bestürzt, betroffen.
Gerade war alles so unbeschwert,
nun hat sie mich wieder, die Realität. Die Zeit.
Ich stolpere zwischen den zahlreichen Beiträgen umher, spüre Liebe und Trauer.
Es sollte #keinevonuns treffen.
Bestenfalls so heißen, uns nicht Zeit nehmen sondern schenken. Ohne therapiebedingt darüber nachdenken zu müssen, dass die Endlichkeit sich manchmal zu schnell bemerkbar macht.
Uns einfach leben lassen.
Ohne diese Gedanken, die sich manchmal in den Vordergrund drängen wollen.
Es gongt.
Und reißt mich aus den Gedanken.
Ding Dong.
Die Show geht weiter.
Ich bin nicht bereit.
Versuche mich dennoch von der Realität zu lösen,
um mich die nächste Stunde wieder wegzuträumen.
Lege das Handy weg.
Versuche den Kloß im Hals runterzuschlucken.
Mich gedanklich wieder frei zu machen.
The Show must go on.
Irgendwie.
Wie gehst du mit traurigen Botschaften um?
Was hilft dir bei der Bewältigung?